UA Ruhr News Center
06. März 2024
Gemeinsame Erfolge von UA Ruhr Forschenden bei seltenem Magen-Darm-Krebs
Wie lassen sich gastrointestinale Stromatumoren – kurz GIST – behandeln und neue Therapien entwickeln? Diesen Fragen gehen UA Ruhr Forschende gemeinsam nach.
Seit mehr als zehn Jahren forschen die Wissenschaftler*innen aus den Arbeitsgruppen von Prof. Daniel Rauh von der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie an der TU Dortmund und Prof. Sebastian Bauer vom Westdeutschen Tumorzentrum am Universitätsklinikum Essen gemeinsam nach. Jetzt konnten sie gemeinsam neue Einblicke in die molekularen Mechanismen hinter den Resistenzmutationen dieses seltenen Magen/Darm-Krebs gewinnen: Die Erkenntnisse wurden in „Nature Communications“ und im „Journal of Clinical Oncology“ veröffentlicht.
Unter der Federführung von Prof. Sebastian Bauer, der an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen forscht, konnten die Forschenden eine völlig neue Form von Resistenzmechanismen identifizieren, die erklären, warum Patient*innen, die an GIST erkrankt sind, auch auf neueste Therapien nicht mehr ansprechen. Diese Arbeit, die im Journal of Clinical Oncology publiziert wurde, stellt eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung neuer Therapien dar. Die zweite Arbeit, die unter der Leitung von Prof. Daniel Rauh entstanden und in Nature Communications erschienen ist, beschäftigt sich mit dem Bindungsmodus des neu zugelassenen Arzneistoffs „Avapritinib“. Bei diesem waren bereits nach kurzer Zeit Resistenzmutationen aufgetreten. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung innovativer Wirkstoffe, die diese Resistenzen umgehen können.
Beide Publikationen sind das Ergebnis einer engen Kooperation zwischen den Onkolog*innen in Essen und den Wirkstoffforscher*innen in Dortmund. Prof. Bauer arbeitet mit seinem Team vor allem klinisch: Er ist sehr nah an den GIST-Patient*innen und entwickelt genetische Tumormodelle, mit denen die Wirkstoffresistenzen untersucht werden können. Das Team um Prof. Rauh erforscht die molekularen Ursachen dieser Resistenzmutationen. Mit Röntgenstrukturanalysen und präparativer organischer Synthese entwickeln die Forscher*innen zielgerichtet Wirkstoffe, die in der Lage sind, die Resistenzen bei GIST zu umgehen und damit neue Ansatzpunkte für die Entwicklung zukünftiger Medikamente zu liefern.
Die Forschungsarbeiten wurden von der EU, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), vom Land NRW und vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) unterstützt. Sie sind eingebettet in den Drug Discovery Hub Dortmund (DDHD), das Forschungsnetzwerk CANTAR und das MERCUR-Projekt IGNITE.