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07. Mai 2021

6. CEO-Dialog thematisierte die Lehren aus Corona

Deutschland und das Ruhrgebiet stellen sich den Herausforderungen nach der Corona-Krise. Das machte der jüngste CEO-Dialog deutlich, den die Universitätsallianz Ruhr und der Initiativkreis Ruhr nun zum ersten Mal digital veranstalteten.
Impulsgeber für rund 200 Teilnehmende waren Ralph Brinkhaus, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Rolf Buch, Vorsitzender des Vorstands der Vonovia SE und Moderator des Initiativkreises Ruhr. Die hochkarätig besetzte Veranstaltung wurde erneut von Prof. Stephan Paul vom Institut für Kredit und Finanzwirtschaft der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen der Reihe „ikf°impulse“ organisiert. Sie stand unter dem Motto „Neustart?“ und thematisierte die regionalen und bundesweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Gesellschaft.

Zunächst hielt Brinkhaus einen Impulsvortrag unter der Überschrift „Neustaat – Damit Gutes bleibt“. Die Kernfrage war, was Politik in einer postpandemischen Zeit für die Gesellschaft tun könne. Die Lehren aus Corona seien mit vier Säulen verbunden, betonte Brinkhaus: 1. Föderalismus handlungsfähig machen, 2. Entscheidungsstrukturen definieren, 3. Digitalisierung vorantreiben, 4. Lernen, mit Katastrophen umzugehen. Insbesondere der letzte Punkt sei enorm wichtig: „Wir haben keine Resilienz für Katastrophen in der Gesellschaft“, so Brinkhaus. Sein Plädoyer lautete deshalb, dass es keine Rückkehr zum Status quo ante geben dürfe.



© Catrin Moritz/Tobias Koch

Initiativkreis-Moderator liefert Denkanstöße für eine Zukunft nach der Krise
Buch machte zu Beginn seines Vortrages deutlich, dass  Deutschland während der andauernden Corona-Krise unmittelbar mit Hilfszahlungen und Rettungszusagen in zuvor ungeahntem Ausmaß ein Abgleiten in alptraumhafte Szenarien verhindert habe: „Ohne diese Rettung wäre der Staat vor die Wand gefahren. Das hat eine zunehmende Staatsgläubigkeit zur Folge“, so Buch. Dies berge aber auch Gefahren, denn der Staat allein sei nicht kräftig genug, die drei großen Megatrends Urbanisierung, demografischer Wandel und Klimakrise zu bewältigen. Neben der von Ralph Brinkhaus geforderten Revolution brauche es ein neues Nebeneinander, betonte der Vonovia-CEO. Er plädiert deshalb für ein „Team Deutschland“, in dem Wirtschaft, Wissenschaft und Politik nicht als einzelne Silos nebeneinander stehen, sondern gemeinsam die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte angehen. Dafür sei vor allem mehr gegenseitiges Erklären notwendig, so Buch.

Die anschließende, sehr lebhafte Diskussion mit den Studierenden wurde von Prof. Paul moderiert, der die zahlreichen Fragen aus dem Chat an die Gäste weitergab. Neben Nachhaltigkeit, Attraktivität des öffentlichen Dienstes und der Politik sowie der Förderung der Gründungskultur wurden insbesondere der Aufholbedarf von Politik und Wirtschaft thematisiert. Zum Abschluss der Veranstaltung betonte der Initiativkreis-Moderator, dass das Ruhrgebiet ein herausragender Standort sei. Buchs Appell an die Studierenden fiel deutlich aus: „Bleibt hier, in der zweitgrößten Metropole Europas, und gestaltet die Zukunft mit!“