UDE und RUB vertiefen Brasilien-Kooperationen in Physik und Nanowissenschaften
Prof. Matthias Epple und Dr. Oleg Prymak (Universität Duisburg-Essen, Anorganische Chemie) pflegen seit einigen Jahren enge Arbeitskontakte zu Prof. Cristiano Luiz Pinto de Oliveira von der Universidade de São Paulo (USP). Ihr Ziel ist es, die verschiedenen (u.a. biomedizinischen) Anwendungs-möglichkeiten metallischer Nanopartikel zu untersuchen. Ihre gemeinsamen Projekte wurden bereits von der Forschungsförderagentur des Bundesstaats São Paulo (FAPESP), dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der brasilianischen Mobilitäts- und Weiterbildungsagentur für Hochschulen (CAPES) gefördert.
Nun veranstalten Epple, Prymak und Oliveira wiederum mit Unterstützung von FAPESP und CAPES an der USP einen Workshop zu „Materials science addressed with modern analytical and theoretical methods“, an der auch Partner aus Argentinien und Uruguay teilnehmen, sowie eine dreitägige Summer School zu „Metallic Nanoparticles: synthesis, characterization and applications“. Epple und Prymak nutzen den Aufenthalt in São Paulo zugleich zur Vertiefung weiterer Arbeitskontakte v.a. an der Bundesuniversität von ABC (UFABC), dem strategischen Partner der UA Ruhr in Brasilien.
Eingefädelt vom Verbindungsbüro wirken sie am Deutschland-Tag der UFABC mit, daneben wollen sie mit ihren Partnern Prof. Iseli Lourenço Nantes und Prof. Fabio Furlan Ferreira gemeinsame Projekte in den Bionanowissenschaften entwickeln. An der Ruhr Universität Bochum (RUB) erkundet Prof. Ulrich Wiedner (Physik) die Eigenschaften der kleinsten subatomaren Teilchen (Hadronen). Auch mit Hilfe des Verbindungsbüros konnte Wiedner mehrere Arbeitskontakte zu Hochschulen im Raum São Paulo – UFABC, USP, Landesuniversität UNESP und Privatuniversität Cruzeiro do Sul – aufbauen.
Ende Februar veranstalten Wiedner und seine Partner mit Unterstützung des DWIH São Paulo einen internationalen Workshop, in dem die durch die Wechselwirkung von Quarks und Gluonen, den fundamentalen Bausteinen der Atomkerne, entstehende Massenerzeugung erforscht wird. Laut Ulrich Wiedner gibt es dazu in Brasilien große experimentelle Expertise sowie exzellente theoretische Ansätze, um die vorliegenden Daten weiter zu interpretieren. Darüber hinaus geht es in dem Workshop darum, die Beteiligung von Wissenschaftlern aus Brasilien und Lateinamerika in der zukünftigen FAIR-Anlage (Facility for Antiproton and Ion Research) – ein z.Zt. in Bau befindlicher neuer internationaler Teilchenbeschleuniger in Deutschland– auszuloten und voran zu bringen.