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Rund 2,2 Millionen Euro für sechs kooperative Forschungsprojekte der UA Ruhr-Universitäten

Das Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) bewilligt in seiner aktuellen Ausschreibungsrunde über 2,2 Millionen Euro für kooperative Forschungsprojekte der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen  sowie eine neue UA Ruhr-Professur.

Die ambitionierten Vorhaben, die sich mit der Analyse digitaler Daten über die Migrations- und Integrationsforschung bis hin zu der Entwicklung neuer Batterie-Materialien beschäftigen, stärken die Zusammenarbeit der drei Hochschulen und bündeln deren Kompetenzen.

Die neue UA-Professur für „Digitale Daten in der sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung“, welche an den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und Universität Duisburg- Essen (UDE) sowie der Fakultät Statistik an der Technischen Universität Dortmund (TUDO) eingerichtet werden soll, übernimmt der Ökonom Thomas K. Bauer von der RUB. Ziel des mit rund 900.0000 Euro geförderten Projektes ist es, statistische Analysemethoden weiterzuentwickeln, um insbesondere umfangreiche digitale Datenmengen qualitativ besser auszuwerten. Vor dem Hintergrund, dass digitale Daten ein großes Potenzial besitzen, wirtschaftspolitisch drängende Fragen, wie z.B. welche Effekte staatliche Infrastrukturmaßnahmen (Ausbau des öffentlichen Verkehrs) auf die regionale Entwicklung (Pendlerverhalten) haben, evidenzbasiert zu beantworten, sind sie für die politische Debatte von großer Bedeutung.

Mit rund 400.000 Euro fördert MERCUR zudem eine interdisziplinäre UA Ruhr-Forschergruppe an der Schnittstelle Psychologie, Soziologie und Erziehungswissenschaft, die sich mit den Einflussfaktoren der schulischen Integration neu zugewanderter Kinder im Grundschulalter beschäftigt. Diese Gruppe von Kindern zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Gegensatz zu anderen Kindern mit Migrationshintergrund in der Regel keine vorschulische Betreuung im Herkunftsland hatte, und dass Bildung für ihre Familien keinen hohen Stellenwert als Schlüssel zur Integration besitzt. Ziel der Forscher*innen ist es herauszufinden, ob diese Kinder im Vergleich zu den anderen besondere Unterstützung hinsichtlich ihrer Integration benötigen.

Wissenschaftler*innen von der RUB und der UDE, die sich durch ihre komplementären Expertisen in den Bereichen Thermodynamik, Elektrochemie und Materialforschung  auszeichnen, beabsichtigen in ihrem Projekt „Novel Nasicon-type sodium solid electrolytes for next generation sodium ion batteries“ neue Batterie-Materialien zu erforschen. Besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung natriumbasierter Feststoffbatterien, die international als aussichtsreiche weitere Speichervariante neben den Lithiumionen-Batterien eingestuft werden. Das Projekt wird mit rund 400.000 Euro gefördert.

In dem kooperativen Forschungsprojekt „Migrantenorganisationen und die Ko-Produktion sozialer Sicherung“ untersuchen Wissenschaftler*innen der drei Hochschulen  zum einen die sozialen Risiken der Migrationsbevölkerung und zum anderen wie seitens der Migrantenorganisationen auf diese Herausforderungen reagiert wird bzw. inwieweit Migranten*innen soziale Sicherungssysteme nutzen.  Das Ziel des Vorhabens ist es, unterschiedliche Debatten zu Migration und sozialer Sicherung mit neuen Sichtweisen zu verknüpfen und die Migrationsforschung an der UA Ruhr entscheidend zu stärken. MERCUR stellt dafür rund 400.000 Euro Forschungsgelder bereit.

In dieser Ausschreibungsrunde wurden ebenso zwei kooperative Lehrprojekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 150.000 Euro bewilligt. Das Hybrid East Asian Language Learning Program (HELLP) zielt auf eine nachhaltige, signifikante Verbesserung und Homogenisierung der sprachpraktischen Kenntnisse und Fertigkeiten in der Studierendenausbildung in den ostasiatischen Sprachen ab.

Das kooperative Lehrprojekt „Applied Financial Econometrics“ der UDE und TUDO beabsichtigt durch die Entwicklung gemeinsamer Module die ökonometrische Methodenkompetenz und die Anwendung finanzstatistischer Methoden in bestimmten Programmierumgebungen zu stärken, um Absolventen mit fundierten Kenntnissen in der Analyse von großen Datensätzen eine arbeitsmarktgerechte und zeitgemäße Qualifikation anzubieten.

Über das Mercator Research Center Ruhr:

Das 2010 gegründete Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) fördert die Kooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen, die seit 2007 in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) verbunden sind. Mit seinen Programmlinien unterstützt MERCUR Wissenschaftler*innen, Institute, Fakultäten und die Verwaltungen der drei Hochschulen dabei, sich universitätsübergreifend insbesondere in der Forschung, aber auch in der Lehre und im Hochschulmanagement zu vernetzen. Darüber hinaus initiiert MERCUR in der Region Projekte, mit denen es die Rahmenbedingungen für die Wissenschaft im Ruhrgebiet verbessern und deren Austausch mit Wirtschaft und Politik vorantreiben will.