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RESOLV ist 2016 in voller Blüte

Seit seiner Gründung hat RESOLV viele erfolgreiche Meilensteine erreicht, aber die erste Jahreshälfte des Jahrs 2016 war besonders bemerkenswert. ERC Förderungen, Preise, neue internationale Zusammenarbeiten, die Einweihung der neuen Heimat der Solvatationsforschung ZEMOS und die Anstellung von weiblichen Top-Wissenschaftlern: Alle diese Errungenschaften bezeugen die extreme Vitalität, die den Ruhr-basierten Exzellenzcluster auszeichnet. „Dank RESOLV ist Bochum zum Leuchtturm der Solvatationsforschung in internationalen Gewässern geworden.“, sagt Martina Havenith, Sprecherin des Clusters.

Frauen voran! Sie bringen Expertise, Kinder und Preise

RESOLV geht voran und stellt weibliche Top-Wissenschaftler an. Dies ist eine wohl-durchdachte Strategie des Clusters. Wie Martina Havenith es ausdrückt: „Wir wollten mindestens 25% Professorinnen einstellen, aktuell haben wir 50% erreicht!“

Der neueste Zugang zur RESOLV-Familie ist Clara Saraceno. Seit Juni besetzt die argentinische Physikerin, ehemalige ETH-Forscherin in Zürich und Gewinnerin des Sofja Kovalevskaja-Preises eine permanente W2-Professor an der RUB. Saraceno forscht auf dem Gebiet der Hochleistungslaser an der Durchschnittsleistung und Pulsdauer im nahen Infrarotbereich. Ihre Herausforderung in RESOLV ist es, ähnliche Hochleistungsquellen im 1-10THz Bereich (1012 Hertz = 1 Terahertz) zu entwickeln und damit die Technologie zur Untersuchung der Wasserdynamik in biologischen Prozessen bereit zu stellen. „Ich bin von der wissenschaftlichen Exzellenz begeistert, die ich hier gefunden habe. Ich denke, hier gibt es wirklich Raum für gute Kollaborationen“, sagt Saraceno.

Eine weitere frühere ETH-Wissenschaftlerin, Enrica Bordignon, startete im April mit einer W2-Professur an der RUB. Die italienische Chemikerin verwendet Elektronenspinresonanz(ESR)- Spektroskopie, um Struktur, Dynamik und Funktion von Membranproteinen zu untersuchen. Sie wird auch einen neuen NMR-ESR basierten Ansatz zur Untersuchung der Wasser-Dynamik um Proteine herum etablieren. Am dritten Juli erhielt Bordignon während des Euromar Magnetic Resonance Meetings den Ampere-Preis, einen Preis für Jungwissenschaftler verliehen von der Ampere-Gesellschaft, der größten europäischen Organisation zur Förderung der magnetischen Resonanz. „Die RUB und RESOLV stellen exzellente Spektrometer und eine Infrastruktur zur Verfügung, um meine Forschungsträume zu verwirklichen“, sagt Bordignon.

ZEMOS – die neue Heimat der Solvationsforschung

Zweifellos eines der wichtigsten Ereignisse für RESOLV fand am 19. Mai mit der Einweihung von ZEMOS, der neuen Heimat der Solvatationsforschung an der RUB, statt. Der 4000 m2 große, vierstöckige Forschungsbau ist auf viele Arten innovativ: Farbenfroh und transparent im Inneren, beherbergt er helle Büros und komfortable Gemeinschaftsräume für wissenschaftliche Diskussionen. Er wird lokalen, nationalen und internationalen Wissenschaftlern Labore für kleines und großes Equipment auf höchstem Standard bieten, um moderne, interferenzfreie Experimente zu erlauben. „ZEMOS ist das erste, international sichtbare Zentrum für Solvation Science.”, sagt Martina Havenith.

EU Förderung setzt RESOLV an die Spitze in NRW

Jedes Jahr fördert der Europäische Forschungsrat ERC (European Research Council) etablierte Wissenschaftler mit bahnbrechenden und risikoreichen Ideen mit jeweils bis zum 2,5 Millionen Euro über fünf Jahre. Im April 2016 wurden gleich zwei Wissenschaftler in RESOLV mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet - bei insgesamt zehn vergebenen ERC Advanced Grants in allen Disziplinen in Nordrhein-Westfahlen ein herausragendes Ergebnis.

Im ersten Projekt arbeiten Prof. Dr. Martina Havenith von der RUB, Prof. Dr. Irit Sagi vom Weizmann-Institut in Israel und Dr. Matthias Heyden vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr an einer neuen, bahnbrechenden Methode, um die Interaktion von Proteinen mit dem umgebenden Lösungsmittel in Echtzeit zu verfolgen. Der ERC Grant hat dabei die Grundlagen für eine Kooperationsvereinbarung zwischen der RUB und dem Weizmann-Institut gelegt, die am 18.05. in Rehovot, nahe Tel Aviv, von Havenith und Sagi in Anwesenheit der NRW Wissenschaftsministerin Svenja Schulze unterzeichnet wurde.

Im zweiten Projekt entwickelt Benjamin List, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, eine neue Klasse von Organo-Katalysatoren, die auf starken Carbonsäuren basieren. Diese neuen Katalysatoren haben das Potential, um effizient in der selektiven Synthese von links- und rechts-drehenden Molekülen (sog. chirale Formen) zu sein. In 2016 hat List auch Deutschlands meist begehrten Forschungspreis, den Gottfried Wilhelm Leibniz Preis, für seine innovative Arbeit auf dem Gebiet der Organo-Katalyse erhalten.

Martina Havenith ist zufrieden mit den aktuellen Ergebnissen und freut sich auf weitere Fortschritte: „Wir werden den Schwung nutzen um unser Wissen auf dem Gebiet der Solvationsforschung zu erweitern und RESOLV innerhalb der Universitätsallianz Ruhr zu stärken“, sagt sie.