Zum Inhalt
Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2011

Auszeichnung für drei Nachwuchsforscher der UAMR

Der wichtigste und höchstdotierte Förderpreis ist heute (9. Mai) an drei junge Forscherinnen und Forscher der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) überreicht worden: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Ingenieurin Prof. Dr. Swantje Bargmann (Dortmund), Informatiker Prof. Dr. Thorsten Holz (Bochum) und Mathematiker Dr. Moritz Kern (Duisburg-Essen) mit dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preisen ausgezeichnet.

Ein Gremium der DFG und des Bundesministerium für Bildung und Forschung hatte die insgesamt sechs Preisträgerinnen und Preisträger aus 145 vorgeschlagenen Kandidaten, so vielen wie noch nie, ausgewählt. „Dies zeigt gleichermaßen, wie viele herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler es an den Hochschulen in Deutschland gibt und wie attraktiv der Heinz Maier-Leibnitz-Preis ist“, so die Vorsitzende des Auswahlausschusses, DFG-Vizepräsidentin Professor Dorothea Wagner. Alle Preisträgerinnen und Preisträger arbeiten bereits in wichtigen Positionen in der Forschung und akademischen Lehre. Die Preise sind mit jeweils 16.000 € dotiert.

Die Preisträgerin und Preisträger der UAMR-Hochschulen:

Dr. Swantje Bargmann (30), Ingenieurwissenschaften, Technische Universität Dortmund (TUDo)

Die Juniorprofessorin wird als besonders vielseitige Nachwuchswissenschaftlerin in drei anspruchsvollen Forschungsfeldern ausgezeichnet. Ihre Arbeiten zur Modellierung der Kristallplastizität gelten als hochinnovativ und haben für die Entwicklung neuartiger Materialien große Bedeutung. Auch mit der von ihr entwickelten Methode zur anisotropen Modellierung von Polareis setzt Bargmann Akzente. Außerdem forscht sie zur Thermoelastizität, ein Thema, das sie schon in ihrer Dissertation bearbeitet hat. Die Ingenieurin arbeitet interdisziplinär und international mit Ingenieuren, Mathematikern, Physikern und Werkstoffwissenschaftlern zusammen.

Dr. Thorsten Holz (29), Informatik, Ruhr-Universität Bochum (RUB)

Sein Forschungsgebiet sind IT-Sicherheit und Datenschutz. Besonders seine Arbeiten über Sicherheitsbedrohungen im Netz und die Entwicklung von Verteidigungsmechanismen haben den Informatiker international bekannt gemacht. Seine originellen Forschungsansätze und hohe Versiertheit hinsichtlich der technischen Details von Schadsoftware zeichnen ihn aus. So hat der Juniorprofessor an der RUB Verfahren entwickeln, die bereits breite Anwendung finden. Auch außerhalb der Wissenschaft findet Holz’ Forschung Beachtung: Aktuell arbeitet er an der Deanonymisierung von Netzbenutzern, die in sozialen Netzwerken Mitglied sind.

Dr. Moritz Kerz (27), Mathematik, Universität Duisburg-Essen (UDE)

Kerz erzielte schon früh herausragende Ergebnisse auf dem Gebiet der Algebraischen Zahlentheorie und der Algebraischen Geometrie und bewies wichtige Vermutungen. In seiner Promotion brachte er Entwicklungslinien zum Abschluss, die auf Mathematiker-Größen des 20. Jahrhunderts zurückgehen, darunter Alexander Grothendieck und dessen Vision von „motivischer Kohomologie” und John Milnor mit seinen Arbeiten zur „K-Theorie. Ein Jahr nach seiner Promotion etablierte Kerz an der UDE eine eigene Gruppe im Emmy Noether-Programm der DFG. Der Nachwuchswissenschaftler gilt bereits jetzt als „Mathematiker von höchstem Rang”, der auf internationalem Niveau die Forschung auf einem zentralen Gebiet der Theoretischen Mathematik prägt.

Der Heinz-Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 verliehen. Er ist benannt nach dem Physiker und ehemaliger DFG-Präsident (1974 bis 1979), der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.