Erste Fachtagung von RuhrFutur
Zu den Teilnehmern zählten unter anderem die stellvertretende nordrhein-westfälische Minister-präsidentin und Schulministerin Sylvia Löhrmann und Wissenschafts-ministerin Svenja Schulze. RuhrFutur ist eine gemeinsame Bildungsinitiative von Stiftung Mercator, Land Nordrhein-Westfalen, der Städte Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Herten und Mülheim an der Ruhr sowie den drei UAMR-Universitäten der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund, der Universität Duisburg-Essen, der Fachhochschule Dortmund und der Westfälischen Hochschule. Sie verfolgt das Ziel, das Bildungssystem im Ruhrgebiet nachhaltig zu verbessern.
Was muss geschehen, damit alle Kinder und Jugendlichen im Ruhrgebiet die gleichen Chancen auf Bildungszugang, Bildungsteilhabe und Bildungserfolg haben? Darüber diskutierten in Essen mehr als 300 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft, darunter unter anderem NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Dr. Uli Paetzel, Bürgermeister der Stadt Herten, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, und Prof. Dr. Ute Klammer, Prorektorin für Diversity Management an der Universität Duisburg-Essen. Dabei ging es vor allem um die Frage, welchen Beitrag Kommunen, Hochschulen und Landesregierung gemeinsam leisten können, um speziell den Herausforderungen zu begegnen, denen sich das Bildungssystem im Ruhrgebiet gegenübersieht.
Noch immer hängt gute Bildung stark von der sozialen Herkunft und vom Geldbeutel der Eltern ab“, so Hannelore Kraft, Minister-präsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen und Schirmherrin von RuhrFutur. „Der Bildungsbericht Ruhr hat gezeigt, dass dieser alarmierende Befund besonders für das Ruhrgebiet gilt. Deshalb hat die Stiftung Mercator gemeinsam mit fünf Kommunen, fünf Hochschulen und der Landesregierung die Initiative RuhrFutur ins Leben gerufen – für bessere Zugänge zu Bildung, für bessere Chancen auf Bildung und für bessere Abschlüsse. Das ist gut für unsere Kinder, gut für die Eltern, gut fürs Revier und damit gut für das ganze Land. Wir wollen kein Kind zurücklassen.“
Im Ruhrgebiet gibt es bereits eine große Zahl von - meist lokal - operierenden, vorbildlichen Bildungsmaßnahmen und -initiativen. Diese arbeiten jedoch vielfach ohne Bezug zueinander und erzielen so Wirkung vor Ort, tragen diese aber so nicht in die Breite. Genau hier setzt RuhrFutur an: „RuhrFutur ist eine Initiative aus der Region und für die Region“, erklärte Ulrike Sommer, Geschäftsführerin von RuhrFutur. „Sie stellt die Plattform dar, mit der vorhandene Angebote verbunden und gute Beispiele in die Fläche gebracht werden können.“ So soll der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Einrichtungen, zwischen den Kommunen sowie zwischen den Kommunen und Hochschulen verbessert und bereits bestehende Erkenntnisse allgemein zugänglich gemacht werden.
Zu diesem Zweck investiert die Stiftung Mercator bis Ende 2017 rund 15,3 Millionen Euro in die Initiative. „Wir haben RuhrFutur initiiert, weil wir überzeugt sind, dass alle jungen Menschen im Ruhrgebiet die gleichen Chancen auf Bildungsteilhabe und -erfolg haben sollten“, so Winfried Kneip, Mitglied der Geschäftsleitung der Stiftung Mercator. „Das ist nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich und wir freuen uns, dass diese mit RuhrFutur gestärkt wird.“
Die Fachtagung war zugleich der Startschuss für die operative Arbeit von RuhrFutur. Nach der konzeptionellen Arbeit unter Beteiligung aller Partner werden im Sommer erste Modellmaßnahmen städteübergreifend und in Zusammenarbeit von Kommunen und Hochschulen beginnen. In einem weiteren Schritt können sich dann zu einem späteren Zeitpunkt weitere Kommunen und Hochschulen aus dem Ruhrgebiet der Bildungsinitiative anschließen.