Eine „richtig heiße“ Forschungsregion
Die Universitäten im Ruhrgebiet sind bei der Spitzenforschung bundesweit wettbewerbsfähig, darin waren sich die Rektoratsmitglieder sowie die Vorsitzenden der Hochschulräte und der Senate der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) einig, als sie sich am 24.09.2015 zu einer gemeinsamen Sitzung an der RUB trafen. Sie besprachen u.a. den weiteren Ausbau des neuen Profilschwerpunkts „Materials Chain“, der die Material-, Werkstoff- und Produktionswissenschaften an den drei UA Ruhr-Universitäten stärker miteinander verzahnt. Dadurch gelingt es, Materialien im gesamten Produktionsprozess durchgängig zu betrachten – vom Bauteil zum Atom.
Die Leitungsgremien unterstrichen nochmals eine zentrale Forderung aus der gemeinsam unterzeichneten „Resolution Wissenschaftsregion Ruhr“, die eine Woche zuvor an Ministerin Schulze übergeben worden war: Sie fordern die Landesregierung auf, die Betreuungsrelation an das Niveau in anderen Metropolregionen Deutschlands heranzuführen und mehr Professuren einzurichten. Die Universitäten im Ruhrgebiet sind mit einem Verhältnis von 100 Studierenden pro Professur deutlich schlechter ausgestattet als Universitäten im Bundesdurchschnitt mit etwa einer Professur je 70 Studierende. Die Aufstockung der Professuren sei insbesondere nötig, weil sich die Zahl der Studierenden an den drei Ruhrgebiets-Universitäten seit 2007/2008 um knapp 40 Prozent auf 117.000 erhöht hat, die Zahl der Professuren sich seitdem jedoch nicht verändert hat.
Erstmals nahm der zukünftige Bochumer Rektor, Prof. Dr. Axel Schölmerich, an der Beratung teil – eine Woche vor seinem offiziellen Amtsantritt. Neu in der Runde ist ebenfalls die designierte RUB-Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt, die am 1. Dezember an der RUB beginnt. Beide unterstrichen von Anfang an sehr deutlich, welche besondere Rolle und Bedeutung sie der UA Ruhr beimessen.
Mit über 110.000 Studierenden, mehreren hundert Studiengängen, knapp 1.300 Professorinnen und Professoren sowie 11 Sonderforschungsbereichen gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten in Deutschland. Seit ihrer Gründung 2007 hat sich unter ihrem Dach eine hochschulübergreifende Kultur der Zusammenarbeit entwickelt, die jetzt zunehmend Früchte trägt.
Die drei Universitäten kooperieren in gemeinsamen Forschergruppen, Fakultäten und Spitzenclustern. Aber auch die Studierenden profitieren vom gemeinsamen Lehr- und Lernraum: Für sie gelten vereinfachte Zulassungs- und Anerkennungsregeln. Dadurch eröffnet sich eine Vielfalt an Studienfächern und Spezialisierungsmöglichkeiten, die in Deutschland ihresgleichen sucht. Der fortgeschrittene wissenschaftliche Nachwuchs wird mit maßgeschneiderten Mentoring- und Coaching-Programmen gefördert.