Dissertationspreise und neue Fellows am KWI
Mit einer kurzweiligen Veranstaltung unter dem Motto „Schichtwechsel“ wurden am Dienstag, den 16. April 2019 nicht nur die Preisträger*innen des zehnten Dissertationspreises Kulturwissenschaften geehrt, sondern auch neue KWI-Fellows vorgestellt.
Die Medien- und Kulturwissenschaftlerin Eva Schauerte und der Philosoph Kevin Liggieri, die an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) promoviert wurden, gaben in ihren Dankesreden Einblicke in die Genese ihrer Arbeiten. Eva Schauerte erhielt mit ihrer Dissertation „Lebensführungen. Eine Medien- und Kulturgeschichte der Beratung“ den ersten Platz des vom Förderverein des KWI ausgelobten Preises. Der zweitplatzierte Kevin Liggieri wurde für seine Dissertation „Zur Kultur- und Begriffsgeschichte der „Anthropotechnik“. Eine Untersuchung programmatischer Diskurse zwischen „Menschenzucht“ und „Menschenbehandlung““ geehrt. Die Sorgfalt und ausgezeichnete Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten der beiden jungen Forscher*innen wurde vom Vorsitzenden des Fördervereins, Dr. Thomas Geer, sowie von den Laudator*innen, Hanna Engelmeier (KWI) und Jan Wilm (KWI), hervorgehoben.
Im Anschluss an die Preisvergabe stellten sich fünf neue KWI-Fellows vor, die ab April die von Julika Griem neu gegründeten Forschungsbereiche der Kultursoziologie und der Kulturwissenschaftlichen Wissenschaftsforschung besetzen. Die Kunsthistorikerin Anja Schürmann wird sich mit der narrativen Struktur von Fotobüchern auseinandersetzen und berichtete, dass das Hinterfragen von Dichotomien sie besonders interessiere. Der Historiker Stefan Höhne untersucht in dem interdisziplinären Forschungsprojekt “Governing the Narcotic City. Imaginaries, Practices and Discourses of Public Drug Cultures in European Cities from 1970 until Today” die Geschichte und Gegenwart öffentlicher Drogenkulturen. Die Soziologin Martina Franzen ist auf Wissenschaftsforschung und -kommunikation spezialisiert und beschäftigt sich aktuell mit Bewertungspraktiken in der Wissenschaft und mit der Datafizierung der Wissensproduktion. Sina Farzin, ebenfalls Soziologin, erforscht am KWI die Verschränkung von Wissenschaft und Literatur in dem Forschungsbereich Kultursoziologie. Die Historikerin und Sachbuchautorin Nina Verheyen plant eine Sachbuchwerkstatt, die Wissenschaftler*innen eine Plattform bietet, um sich über das Schreiben historisch fundierter Sachbücher auszutauschen.
Die Bandbreite der Forschungsthemen macht gespannt auf die Arbeit der Forscher*innen, deren interdisziplinäres Denken und Lust an der Wissenschaft bereits in der ungewöhnlichen Vorstellungsrunde deutlich spürbar war und die Besucher*innen gut unterhielt.
Über den Dissertationspreis Kulturwissenschaften:
Zur Unterstützung junger Forscherinnen und Forscher lobt der Verein zur Förderung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) seit 2009 jährlich den „Dissertationspreis Kulturwissenschaften“ aus. Er zeichnet exzellente Arbeiten in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften aus, die an einer der drei zur Universitätsallianz Ruhr (UAR) gehörenden Universitäten in Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen verfasst wurden. Mit dem Preis unterstützen der Förderverein des KWI und die Stiftung für Kulturwissenschaften die interuniversitäre Arbeit des Forschungskollegs und fördern den wissenschaftlichen Nachwuchs in den Kulturwissenschaften.
Über das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI):
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist das Forschungskolleg der Universitätsallianz Ruhr (UAR), zu der sich die Ruhr-Universität Bochum, die TU Dortmund und die Universität Duisburg-Essen zusammengeschlossen haben. Seine Aufgabe ist die Förderung hervorragender interdisziplinärer Forschung in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern. Das KWI erforscht die Grundlagen der modernen Kultur praxisnah und mit Blick auf aktuelle relevante gesellschaftliche Fragen. Mit seinen Veranstaltungen sucht das KWI den Dialog mit einer breiteren Öffentlichkeit, es unterhält enge Partnerschaften mit Kultureinrichtungen und Medien.