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Bindung nach Brasilien gefestigt

Vier Städte in zwei Tagen – das Programm von Prof. Dr. Klaus Capelle ist randvoll gewesen: Am 13. und 14. Juni 2017 hat der Rektor der brasilianischen Universidade Federal do ABC (UFABC) alle Standorte der Universitätsallianz Ruhr besucht. Prof. Capelle, der aus Münster stammt, traf zahlreiche Wissenschaftler und informierte sich über aktuelle Forschungsprojekte.

Am 14. Juni unterzeichneten die Rektoren Prof. Dr. Axel Schölmerich (RUB) und Prof. Dr. Klaus Capelle einen neuen Kooperationsvertrag, um die Kontakte zwischen den UA Ruhr-Universitäten und der UFABC zu verdichten. Bislang verfügte nur die die RUB über einen Partnerschaftsvertrag mit der südamerikanischen Hochschule, der 2012 unterzeichnet wurde und bereits erfolgreiche Kooperationen z.B. im Bereich Maschinenbau hervorbrachte.

Das Kürzel „ABC“ im Universitätsnamen steht für die südlich von São Paulo gelegenen Industriestädte Santo André, São Bernardo do Campo und São Caetano do Sul. Gemeinsam bilden diese die seit den 1940er-Jahren am stärksten industrialisierte Region Brasiliens und stellen damit ein Pendant zum Ruhrgebiet dar. Mit der neuen Kooperationsvereinbarung werden die traditionell guten Kontakte der UA Ruhr nach Brasilien weiter gestärkt, die über das seit 2011  bestehende Verbindungsbüro in São Paulo für den südamerikanischen Kontinent geknüpft wurden.

Auch in der erweiterten Kooperation soll unter anderem der Austausch von Studierenden und Lehrenden gefördert werden – so sind zusätzliche gemeinsame Projekte in Forschung und Lehre geplant. Derzeit kooperiert man vor allem im Bereich der Politikwissenschaften, Philosophie, Regionalplanung und im Maschinenbau. Dies soll künftig noch vertieft und um neue Forschungsfelder erweitert werden, etwa die Nano- und Materialwissenschaften. Langfristiges Ziel ist der Aufbau einer strategischen Partnerschaft.

Die UFABC wurde 2005 gegründet und unterhält zwei Standorte in den Städten Santo André und São Bernardo mit zurzeit etwa 16.000 Studierenden. Sie hat sich bereits in der Spitzengruppe der forschungsorientierten Universitäten in Brasilien etabliert und beschreitet oft unkonventionelle Wege: Statt der traditionellen Fakultäten verfügt sie beispielsweise über interdisziplinäre Zentren, in denen Human- und Naturwissenschaften oder Sozial- und Ingenieurwissenschaften zusammenarbeiten.