Fellowships für türkische WissenschaftlerInnen
Aus diesem Grund haben nun das Institut für Turkistik der Universität Duisburg-Essen (UDE), das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) und das Forum Transregionale Studien in Berlin (Forum) die „Akademie im Exil“ gegründet. Damit türkische WissenschaftlerInnen ihre Arbeit im Ausland fortsetzen können, soll so eine Plattform für die Forschung im Exil geschaffen werden.
Akademieleiterin Dr. Kader Konuk von der UDE erläutert: „Wissenschaftler an türkischen Universitäten sind derzeit besonderen Einschränkungen und Repressionen ausgesetzt. Die Akademie wird bis zu zehn Fellowships pro Jahr an gefährdete und im Exil lebende Wissenschaftler vergeben und gleichzeitig ein Forum zur Reflexion über Wissenschaftsfreiheit und Exilwissenschaft bieten. Unter anderem streben wir an, die Türkeiforschung in Deutschland zu beleben.“
Die aktuelle Ausschreibung läuft noch bis Mitte November 2017.
Antragsberechtigt sind WissenschaftlerInnen auf jeder Karrierestufe mit abgeschlossener Promotion, die ihre Gefährdung nachweisen können. Bereits Anfang 2018 können dann sechs Fellows ihre Forschung mit den zweijährigen Stipendien fortsetzen.
Die Akademie wird durch einen Rat geleitet, der aus Kader Konuk (UDE), Volker Heins (KWI/UDE), Georges Khalil (Forum) und Friederike Pannewick (Forum/Marburg) besteht. Das Forschungsprogramm und die Auswahl der Fellows wird von einem multidisziplinären Kollegium getragen und entwickelt, das aus vier Exilwissenschaftlerinnen aus der Türkei, vier türkeibezogen arbeitenden ForscherInnen an deutschen Universitäten sowie zwei Expertinnen an US-amerikanischen Hochschulen besteht.
Über die Akademie:
Die „Akademie im Exil“ ist eine gemeinsame Gründung des Instituts für Turkistik der Universität Duisburg-Essen (UDE), des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen (KWI) und des Forums Transregionale Studien in Berlin (Forum). Die Initiative wird von der VolkswagenStiftung gefördert und zunächst an zwei Standorten aufgebaut.
Über das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI):
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist das Forschungskolleg der Universitätsallianz Ruhr (UAR), zu der sich die Ruhr-Universität Bochum, die TU Dortmund und die Universität Duisburg-Essen zusammengeschlossen haben. Seine Aufgabe ist die Förderung hervorragender interdisziplinärer Forschung in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern. Das KWI erforscht die Grundlagen der modernen Kultur praxisnah und mit Blick auf aktuelle relevante gesellschaftliche Fragen. Derzeit stehen die Themenfelder Kulturen des Europäischen, kulturelle Vielfalt der Weltgesellschaft, Bürgerbeteiligung, kommunikative Praktiken und kulturelle Aspekte des Klimawandels im Mittelpunkt. Mit seinen Veranstaltungen sucht das KWI den Dialog mit einer breiteren Öffentlichkeit, es unterhält enge Partnerschaften mit Kultureinrichtungen und Medien.