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Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2011

Drei von Sechs Auszeichnungen gehen an Nachwuchsforscher aus der UAMR

Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) berufene Auswahlausschuss wählte jetzt zwei junge Wissenschaftlerinnen und vier junge Wissenschaftler für die "Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2011" aus. An Nachwuchsforscher aus der UAMR gehen drei von sechs Auszeichnungen:
  • Dr. Swantje Bargmann, Ingenieurwissenschaften, Technische Universität Dortmund
  • Dr. Thorsten Holz, Informatik, Ruhr-Universität Bochum
  • Dr. Moritz Kerz, Mathematik, Universität Duisburg/Essen

Für die Preisrunde 2011 waren insgesamt 145 Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden – so viele wie noch nie in der 33-jährigen Geschichte des Preises. „Dies zeigt gleichermaßen, wie viele herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler es an den Hochschulen in Deutschland gibt und wie attraktiv der Heinz Maier-Leibnitz-Preis ist“, sagte die Vorsitzende des Auswahlausschusses, DFG-Vizepräsidentin Professor Dorothea Wagner, nach der Entscheidung. Von den vorgeschlagenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kamen 22 in die engste Wahl, in der schließlich die aktuellen Preisträgerinnen und Preisträger bestimmt wurden. „Bemerkenswert ist auch das niedrige Alter der in diesem Jahr Ausgezeichneten“, so Wagner weiter. „Vier von ihnen sind unter oder gerade 30 Jahre alt und haben damit schon in besonders jungen Jahren eine herausragende Qualifikation und ein beachtliches eigenständiges wissenschaftliches Profil erlangt“, sagte die DFG-Vizepräsidentin unter Verweis auf die wichtigsten Kriterien für die Auszeichnung. Alle Preisträgerinnen und Preisträger seien zudem bereits in herausgehobenen Positionen in der Forschung und akademischen Lehre tätig, sei es als Juniorprofessorinnen beziehungsweise Juniorprofessor, wissenschaftlicher Assistent oder als Leiter von eigenen Nachwuchsgruppen im Rahmen des Emmy Noether-Programms der DFG.

Verliehen werden die Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2011 am 9. Mai, 14 Uhr, im Magnus-Haus in Berlin.

Die diesjährigen Preisträgerin und Preisträger der UAMR-Hochschulen im Einzelnen:

Dr. Swantje Bargmann (30), Ingenieurwissenschaften, Technische Universität Dortmund

Die Dortmunder Juniorprofessorin Swantje Bargmann erhält den Heinz Maier-Leibnitz-Preis als besonders vielseitige Nachwuchswissenschaftlerin in den Ingenieurwissenschaften, die gleich drei anspruchsvolle Forschungsfelder bearbeitet. Vor allem ihre Arbeiten zur Modellierung der Kristallplastizität gelten als hochinnovativ und haben für die Entwicklung neuartiger Materialien hohe Bedeutung. Akzente setzt Bargmann auch mit der von ihr entwickelten Methode zur anisotropen Modellierung von Polareis. Aus ihrer Dissertation führt sie schließlich Forschungen zur Thermoelastizität fort. Kennzeichnend für Bargmanns Forschungen sind die interdisziplinäre Kooperation mit Ingenieuren, Mathematikern, Physikern und Werkstoffwissenschaftlern und ihre internationale Ausrichtung, die sich in zahlreichen Forschungsaufenthalten und gemeinsamen Projekten mit Fachkollegen in Japan, Südkorea, Südafrika, Schweden und den USA niederschlug.

Dr. Thorsten Holz (29), Informatik, Ruhr-Universität Bochum

Der Informatiker Thorsten Holz hat auf dem Gebiet von IT-Sicherheit und Datenschutz vor allem durch seine Arbeiten über Sicherheitsbedrohungen im Netz und die Entwicklung von Verteidigungsmechanismen international hohes Renommee erlangt. Seine originellen Forschungsansätze sind gepaart mit einer hohen Versiertheit hinsichtlich der technischen Details von Schadsoftware. Auf dieser Grundlage konnte der als hoch engagiert geltende Juniorprofessor an der Bochumer Ruhr-Universität Verfahren entwickeln, die bereits ihren Weg in die breite Anwendung gefunden haben. Aktuell befasst sich Holz mit der Deanonymisierung von Netzbenutzern aufgrund ihrer Mitgliedschaft in sozialen Netzwerken – und findet auch mit diesem Thema außerhalb der Wissenschaft Beachtung.

Dr. Moritz Kerz (27), Mathematik, Universität Duisburg-Essen

Auf dem Gebiet der Algebraischen Zahlentheorie und der Algebraischen Geometrie konnte Moritz Kerz schon früh herausragende Ergebnisse erzielen und wichtige Vermutungen beweisen. Der Mathematiker brachte in seiner Promotion Entwicklungslinien zum Abschluss, die auf Mathematiker- Größen des 20. Jahrhunderts zurückgehen – darunter Alexander Grothendieck und dessen Vision von „motivischer Kohomologie” und John Milnor mit seinen Arbeiten zur „K-Theorie”. Nur ein Jahr nach seiner Promotion etablierte Moritz Kerz eine eigene Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Duisburg-Essen. Bereits jetzt gilt der Nachwuchswissenschaftler als „Mathematiker von höchstem Rang”, der auf internationalem Niveau die Forschung auf einem zentralen Gebiet der theoretischen Mathematik prägt.